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Presentationen, Workshops und Filme

18:00 Budapest Komplex

Das Budapest Antifascist Solidarity Committee ist ein linksradikales Solidaritätsbündnis für die verfolgten und inhaftierten Antifas des sogenannten Budapest-Komplexes. Ihnen werden Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Übergriffe auf organisierte Neonazis beim‚ Tag der Ehre‘ in Budapest 2023 zur Last gelegt. Diese geschichtsrevisionistische Großveranstaltung dient der europaweiten Vernetzung unter Rechtsextremen. Den Beschuldigten droht eine Auslieferung an das von Orbáns rechtsnationalistischer Partei regierte Ungarn. Maja wurde im Juni 2024 trotz weitreichender Belege menschenunwürdiger Haftbedingungen und mangelnder Rechtsstaatlichkeit nach Budapest überstellt und durchläuft nun einen politischen Schauprozess. Auch in Deutschland stehen die Beschuldigten vor Gericht – in München, Dresden und Düsseldorf. Die Generalbundesanwaltschaft versucht, durch hohe Strafandrohungen und den jeder Grundlage entbehrenden Vorwurf des versuchten Mordes die Beschuldigten zu diffamieren und das solidarische Umfeld zu spalten. Der Komplex wird uns noch einige Zeit begleiten – mit den Spenden können laufende Kosten der anwaltlichen und politischen Unterstützungsarbeit gedeckt werden.

Das BASC informiert mit einem Vortrag über den aktuellen Stand und gibt einen Ausblick auf die kommenden Prozesse.

20:30 Film Ghost Hunting

Das DIA-Kollektiv zeigt in ihrem Cinéma décolonial den Film Ghost Hunting, wo palästinensische Ex-Gefangene das wichtigste Verhörzentrum Israels nachbilden, um ihre Erlebnisse von psychischer und körperlicher Folter zu reinszenieren. Die Kamera beobachtet dabei ungerührt einen teils grausamen Prozess der Traumaverarbeitung, in dem Darstellung und realer Ausbruch von Wut, Wahnsinn und Gewalt kaum mehr unterscheidbar sind.

14:30 Polizeibrutalität in Lausanne

Zwischen 1992 und 2025 wurden in der Schweiz 83 Individuen bei Interaktionen mit der Polizei getötet, was einem Durchschnitt von knapp drei Todesfällen pro Jahr entspricht. Zwischen Mai und August 2025 wurden Michael, Camila und Marvin nach brutalen Interventionen der Polizei von Lausanne getötet. Auf ihre Todesfälle folgten Unruhen, friedliche Demonstrationen und Gedenkfeiern. Einen Tag nach Marvins Tod wurden rassistische, transfeindliche, antisemitische und sexistische WhatsApp-Nachrichten der Polizei von Lausanne in der Presse veröffentlicht. An diesem Tag zeigte die Gegenuntersuchung zum Tod von Roger Nzoy im Jahr 2021 in Morges, dass die Straffreiheit der Polizei auf rassistischen Annahmen beruhte. Das Kollektiv „Justice For Michael” wird über die Morde berichten, die seit 2016 in Lausanne stattgefunden haben. Die Fälle werden zusammengefasst, um einen kurzen historischen Überblick zu geben und die Langfristigkeit und das Ausmaß des systemischen Rassismus bei der Polizei von Lausanne aufzuzeigen. Das Kollektiv wird auch über die Organisierung gegen Polizeibrutalität berichten. Wir laden alle ein, die sich für das Thema interessieren, sowie alle, die Erfahrungen mit der Organisierung gegen Polizeibrutalität austauschen möchten.

14:30 FLINTA* only Thai Box Workshop

Thai Boxen, Muay Thai genannt, ist eine traditionelle Kampfsportart aus Thailand, bei der alle 8 Waffen, Schläge, Kicks, Ellbogen und Knie, zum Einsatz kommen. Beim Thai Boxen spüren wir unsere eigene Kraft, können uns auspowern, negative Gefühle rauslassen und zusammen eine Menge Spass haben. Im Workshop werden sich erste Grundlagen angeschaut und es gibt Raum zum gemeinsam ausprobieren. Wir machen ein kurzes Warm Up, anschliessend üben wir spielerisch erste Techniken. Bitte bequeme (Sport)Kleidung in der ihr euch gut bewegen könnt anziehen. Falls ihr Bandagen, Boxhandschuhe oder Schienbeinschohner habt gerne mitbringen. Um teilzunehmen braucht ihr keine Grundkenntnisse oder sonst irgendetwas. Alle sind willkommen und wir wollen gemeinsam einen Raum schaffen in dem sich alle wohl fühlen und ihre Bedürfnisse und Grenzen wahrnehmen und respektieren können. Maximal können 16 Personen teilnehmen.

Bitte meldet euch bis Freitag vormittag vor dem Workshop via Signal bei @banilla.25 (Nutzer*innenname) für den Workshop an, damit geplant werden kann.

17:00 Masseninhaftierung in den USA und die Auswirkungen auf die Communitys

Die USA haben weltweit die meisten Inhaftierten. Wer ist davon betroffen und welche Auswirkungen hat dies auf ein Umfeld der Inhaftierten? Diese Fragen werden bearbeitet und mit persönlichen Erfahrungen ergänzt.

19:00 Abschiebehaft abschaffen

Was haben Abschiebeknäste mit mir zu tun? Wie kann ich den Widerstand in den Knästen unterstützen und in meine politische Praxis einbinden? Vor einigen Monaten verschärfte sich der Kampf der Gefangenen in schweizer Abschiebehaft gegen die menschenunwürdigen Haftbedingungen und die Festung Europa. In Solidarität mit ihrem Widerstand haben sich verschiedene Unterstützungsgruppen gebildet, die sich gemeinsam mit den Gefangenen für die Abschaffung von Abschiebeknästen einsetzen. Wir wollen im Rahmen dieser Veranstaltung gemeinsam erarbeiten, wieso Abschiebeknäste uns alle was angehen und herausfinden, wie wir gegen sie vorgehen können. Denn der Kampf der Gefangenen ist unser Kampf, und ein Angriff auf eine*n ist ein Angriff auf uns alle.

19:00 Film YINTAH

YINTAH, was „Land“ bedeutet, ist ein Dokumentarfilm in Spielfilmlänge über den Kampf der Wet’suwet’en-Nation um ihre Souveränität. Der Film begleitet über einen Zeitraum von mehr als einem Jahrzehnt Howilhkat Freda Huson und Sleydo’ Molly Wickham, während ihre Nation ihr angestammtes Land zurückerobert und vor einigen der größten fossilen Brennstoffunternehmen der Welt schützt.
Dokumentarfilm, 2024, 110min, Sprache: Englisch Untertitel: Englisch

12:00 Queer Arab Solidarity

Support von LGBTQAI+ – Betroffene von Homofreindlichkeit und Transfeindlichkeit in Marokko und der MENA-Region*

Wir sind ein widerständiges Netzwerk von queeren und LGBTQAI+ Stimmen aus Marokko und anderen arabischen/islamischen Ländern. Viele von uns haben wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität Gefängnis, Gewalt oder Unterdrückung erlebt. Mit unserer Solidaritätsarbeit wollen bieten LGBTQAI+-Personen, die sich in Gefahr befinden, Notunterstützung und Unterkunft anbieten. Wir Unterstützen diejenigen, die vor Verfolgung fliehen in ihren Asylprozessen, wir dokumentieren Angriffe und Menschenrechtsverletzungen gegen LGBTQAI+ Menschen und bauen Solidaritätsnetzwerke in ganz Nordafrika und dem Nahen Osten auf. Seit 2020 hat die QAS zwanzig queeren Menschen geholfen, lebensbedrohlichen Bedingungen in Nordafrika und dem Nahen Osten zu entkommen und in sichereren Ländern Zuflucht zu finden. Viele weitere sind weiterhin akut bedroht. Wir konzentrieren uns auf lebensrettende Interventionen.

Wir sprechen über unserer Solidarität, Erfahrungen und Schwierigkeiten, insbesondere während der Covid-19-Pandemie, die wir seit 2020 gemacht haben.

*( MENA = Mittlerer Osten und Nördliches Afrika)

13:00 Demo training : solidarity in the streets

Wir bieten einen dreistündigen Workshop an, in dem wir gemeinsam an individuellem Stress, kollektiver Panik und mangelnder Solidarität auf der Straße arbeiten werden. Wir haben verschiedene Übungen vorbereitet, die den Körper einbeziehen (keinen Sport im eigentlichen Sinne, aber Bewegung), für die ihr bequeme Kleidung und eine Flasche Wasser mitbringen könnt. Wir werden unsere Hilfsmittel und Tipps zum Trainieren unserer Atmung, Körper- und Sinneswahrnehmung sowie unserer Bewegungen vorstellen, aber auch zum Umgang mit Gewalt auf der Straße und Festnahmen im Rahmen von Demonstrationen. Auf dem Weg zu einer kollektiven Verteidigungskultur, die kämpferischere Praktiken in unseren Kämpfen ermöglicht, seid ihr herzlich eingeladen, an diesem Workshop teilzunehmen und gemeinsam einen ermächtigenden Moment zu schaffen!

15:00 Fall Ambelokipi

Am 31. Oktober 2024 kam es in einer Wohnung im Athener Stadtteil Ampelokipi zu einer Explosion, bei der unser Genosse Kyriakos Xymitris beim Umgang mit Sprengstoff ums Leben kam und unsere Genossin Marianna schwer verletzt wurde. Infolgedessen wurde unsere Freundin und Genossin Dimitra am 4. November 2024 am Flughafen Athen festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft im Korydallos-Gefängnis in Athen. Weitere Genoss*innen, Dimitris, Nikos und die schwer verletzte Marianna, wurden ebenfalls vom griechischen Staat in Gewahrsam genommen.

Genoss*innen aus Berlin und Athen gedenken Kyriakos, der den größten Teil seines Lebens in Athen verbrachte, aber auch mehrere Jahre in Berlin lebte und als revolutionärer Anarchist mit seiner Allgegenwart verschiedene Kämpfe gegen Staat und Kapital geprägt hat. Es wird Berichte über den aktuellen Stand des Ambelokipi-Falls sowie über die Solidaritätsarbeit und Unterstützung für die Gefangenen geben, über die Bedeutung internationaler Solidarität, und wir können auch Beiträge von Marianna und Dimitra erwarten.

Freiheit für unsere Genoss*innen Marianna Manoura, Dimitra Z, Dimitris und Nikos Romanos!

Kyriakos in unseren Herzen!

19:00 Workshop: Verhaftung, Haft und Repression – Was macht das emotional mit uns?

Was passiert mit dir, wenn die Zellentür hinter dir geschlossen wird? Wenn du das Bett in der U-Haft beziehen musst und nicht weisst, wie lange du bleiben musst? Wenn dich bei den Besuchen eine Scheibe von deiner Familie trennt? Wenn du an einem Ort bist, an dem es schlichtweg keine Geborgenheit gibt?

Wir sind zwei Menschen, die 2016 im Zuge einer Demonstration in Basel verhaftet wurden, und eine weitere Person, die aus der Perspektive des betroffenen Umfelds auf die damaligen Ereignisse zurückblickt. Zunächst werden wir über unsere Erfahrungen sprechen und dabei unsere Gefühle in den Mittelpunkt stellen. Unser Input soll als Anstoss für die anschliessende Kleingruppendiskussionen dienen. Wir möchten uns gerne darüber austauschen, was solche Situationen mit uns machen, wie sie uns längerfristig prägen und wie wir als Umfeld nahe Menschen begleiten und verteidigen können.

12:00 Film: The Gentleman Bank Robber

Die Geschichte der lesbischen Freiheitskämpferin Rita Bo Brown

Die Geschichte von Rita Bo Brown, einer Butch aus der Arbeiterklasse aus dem ländlichen Oregon, einer antiautoritären, antikapitalistischen Ex-Gefängnisinsassin und Mitglied der militanten Untergrundorganisation George Jackson Brigade, die in den 1970er Jahren im pazifischen Nordwesten aktiv war.

Dokumentarfilm, 2017, 47min, Sprache: Englisch, Untertitel: Englisch